Erlebnisse, Gedanken, Glaube

Ein Abendmahl – Zwei Zeugnisse – Wir in Altötting

Abendmahl in Altötting
HIBA

Gestern Abend sind wie nach Altötting gefahren. Und wollten heute Morgen weiter nach Kempten und Kranzegg.

Gestern fühlte ich, dass ich dringendst den Leib Christi benötige. Um uns waren unzählige Kirchen die, die Eucharistie geben. So entschieden wir, die heilige Messe gleich morgens früh zu besuchen und danach erst weiter zu fahren.

Heute Morgen ganz früh wurde ich geweckt von Gott und er ließ mich direkt wach und fit werden. Wer mich kennt, weiß dass ich erst nach einer Ewigkeit morgens wach werde. Meine Kinder nutzen das auch schamlos dazu aus, um Dinge zu bitten Zu fragen, was ich sonst nicht erlaube. Sie wissen, dass ich morgens meinen Kampfanzug noch nicht anhabe🤣.

In der Kirche angekommen fühlte ich tiefen Frieden. Die Gebete und der Ablauf der Messe waren noch teilweise in mir abgespeichert von meiner früheren Messdiener Zeit….

Auf einmal kam die Stelle:

„Ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter meinem Dach, doch sprich nur ein Wort so wird meine Seele gesund.“ Da fing ich an unter meinem Dach nachzuschauen und ja es war unwürdig. Doch Gott schenke mir einen tiefen Frieden. Und mir liefen die Tränen der Reue, der Buße und auch der Freude des Friedens, unverdient nur allein durch die Barmherzigkeit seiner Gnade zuteil geworden.

Ich betete inbrünstig für die Aufnahme seines verwandelten Leibes. Vorne war der Pfarrer schon mit der Hostie, aber ich wusste nicht ob ich es verdiene schon nach vorne zu gehen und forschte nochmal in meinem Herzen. Da stieß mich Björn leicht nach vorne und sagte ich könnte schon vorgehen.

Das war wie ein Zeichen.

Vorne schaute der Pfarrer mich seltsam an…. es war als würde Jesus Christus mir sein Leib geben.. Ich nahm die Hostie entgegen und legte sie in meinem Mund.

Danach spürte ich es in mir. Es war nicht der Heilige Geist, es war anders beständiger, ruhig aber kraftvoll. Ich habe schon oft Abendmahl zu mir genommen, aber das war eines der wenigen Male in meinem Leben, dass ich kein Brot sondern wahrhaftig den Leib zu mir genommen hatte. Es trägt mich immer noch🙏

Danke Gott
Du hast mir heute etwas gegeben, womit ich den Himmel in mir trage.
Danke

BJÖRN

Am 18. Oktober fuhr ich mit Hiba nach Altötting. Ich freue mich immer sehr auf unsere zweiwöchentlichen Ausflüge und so auch an diesem Abend. Der Weg dorthin war wie sooft ausgefüllt von angeregten Diskussionen und ganz viel Spaß – bis wir schließlich in Altötting ankamen – einem wunderschönen Wallfahrtsort, welchen wir bereits zum zweiten Mal aufsuchten. Es wäre noch zu erwähnen, dass wir uns kurz vor der Ankunft noch verfahren hatten, da das Navi uns aufgrund einer Baustelle mit Straßensperrung völlig falsch navigierte – es war ziemlich gruselig – wir fuhren einen dunklen Feldweg entlang, der an einen Hof grenzte, der von einem riesigen Hofhund bewacht wurde, der auf einmal vor unserem Auto auftauchte und auch keine Anstalten machte, uns durchzulassen. Er kam dann sogar an die Fahrertür und (ich erwähnte ja schon, dass er riesengroß war) – sein Kopf war ungefähr auf meiner Höhe – ich gab Gas und fuhr davon – irgendwie war ziemlich komisch drauf danach.

Okay, aber als wir dann in Altötting ankamen und unsere Unterkunft suchten, ging es mir schon wieder besser – es war nichts Besonderes, mehr so eine etwas bessere Jugendherberge, aber Hiba fühlte sich gleich wohl und wir legten uns auch ziemlich schnell hin – wir unterhielten uns noch und Hiba sagte, dass sie gerne am nächsten Morgen, bevor wir nach Kempten fahren, in die Messe gehen möchte. Da ich das Zusammensein mit ihr genieße, ganz gleich wo wir sind, war ich einverstanden. Ich bin ohnehin ein Frühaufsteher, wobei in mir natürlich auch der Gedanke mitschwebte, dass sie ohnehin nicht so früh aus den Federn kommt und dann bestimmt mehr Lust auf ein ausgiebiges Frühstück mit mir hat als um 08 Uhr zur Messe zu gehen.

Falsch gedacht. Sie war vor mir wach – das gab es, glaube ich, noch nie und sie war auch noch fit. Ich selbst war noch etwas schlaftrunken und wäre gerne mit ihr liegen geblieben. Ich liebe es, neben ihr aufzuwachen – alles riecht nach ihr – sie erfüllt den Raum mit einem blumigen Duft. Das kann man nicht beschreiben, aber so ist es.

Nun ja, wir machten uns fertig und schon ziemlich zeitnah auf den Weg – vorher holten wir noch „Heiliges Wasser“ am Bruder Konrad Brunnen, suchten einen Bäcker auf, tranken Kaffee und aßen eine Kleinigkeit, um dann in einer der vielen Kirchen in Altötting die Messe aufzusuchen. Neben uns waren noch ca. 20 weitere Gläubige anwesend und der Pfarrer kam mit einem Messdiener und begann.

Ich kenne mich mit den ganzen Sangeseinlagen und Sakramenten in der katholischen Kirche nicht sonderlich gut aus, fand aber die Integration der Gemeinde in den Gottesdienst sehr anregend und schön. Ich bemerkte, dass Hiba neben mir sehr vertieft war und auf eine gewisse Art und Weise melancholisch wirkte. Als die Gemeinde sich zum Abendmahl erhob und nach vorne ging, bemerkte ich, dass Hiba sitzen blieb – und das ausgerechnet an einem Tag, an dem ich selbst überlegte am Abendmahl teilzunehmen, was ich seit Jahren nicht mehr getan habe. Irgendwie hatte mich die Stimmung in dieser Kirche, der Pfarrer, das ganze Drumherum dazu gebracht, darüber nachzudenken. Ich gab Hiba einen leichten Schubser, dass sie gehen solle – ich wusste doch, wie sehr sie sich auf die Messe mit Abendmahl gefreut hatte. Sie ging und als sie vorne stand, wusste ich, ich muss, ich will auch am Abendmahl teilnehmen – heute, hier und jetzt, mit ihr. Also ging auch ich nach vorne und tippte sie von hinten an – es waren schon alle durch und nur noch Hiba, eine alte Dame mit Rollator und ich standen vorne. Diese dachte wohl, dass ich mich nach ihr angestellt hätte und schob sich mit ihrem Rollator zwischen Hiba und mich. Als ich dann als letzter an der Reihe war, spürte ich tatsächlich etwas Heiliges, etwas anderes als sonst – ich nahm das Brot und es erfüllte mich. Es wirkte noch tagelang nach – dieses Erlebnis war besonders, war ergreifend, es war das erste Mal, dass ich bei einem Abendmahl dieses Empfinden hatte. Es hat mich berührt und es war gut. Ich dachte es läge an diesem heiligen Ort (und glaubt mir, Altötting ist ein Ort, von dem etwas Besonderes ausgeht), aber es war die Art und Weise wie das Abendmahl vonstattenging, es war irgendwie heilig – ich habe Gott gespürt. Seitdem ist einige Zeit vergangen und ich habe ein weiteres Mal an einem Abendmahl teilgenommen, das eine sehr ähnliche Wirkung auf mich hatte.

Danke Hiba. Danke Gott.

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